Nea Kriti
Nikolas Dunber, 28. Mai 2010
Festkonzert in der Berliner Philharmonie anlässlich des 50. Jahrestages der Gründung der Republik Zypern
Ein zyprischer und zwei kretische Künstler verzauberten die Berliner in der Herbert-von -Karajan-Straße 1, wo am Freitag, dem 30. April 2010 in der Berliner Philharmonie vor etwa tausend Zuschauern Alkinoos Ioannidis´ Werk „moments of a Face“ uraufgeführt wurde.
Unter dem begeisterten Applaus des Publikums kehrte Alkinoos am Schluss auf die Bühne zurück und sang als Zugabe a cappella ein traditionelles zyprisches Schlaflied. Im Publikum befanden sich Seine Exzellenz Herr Pantias Iliadis, Botschafter der Republik Zypern, die Botschafter von Argentinien, Slowenien, Syrien, Katar und der Ukraine sowie Diplomaten u.a. aus den USA, Kanada, Irland, Iran, Litauen, Finnland und Griechenland, der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Rachel, der Protokollchef des Landes Berlin Rolf Schütte, hochrangige Beamte des deutschen Außenamtes und des Berliner Senats, Journalisten und eine große Anzahl deutscher Gäste und griechischer Migranten.
Das Werk „moments of a Face“ besteht aus zwei großen Suiten und fünf Liedern. Den ersten Teil des Konzerts bildet das 45minütige Stück „Athyr“, das auf antiken Grabinschriften basiert. Der zweite Teil hingegen setzt sich aus mehreren Stücken zusammen und enthält „Dauer der unerwarteten Zeit“ für Orchester, Chor und Gedichte von Linos Ioannidis, dem Bruder des Komponisten, zwei zyprische Lieder aus dem Mittelalter in Orchesterbearbeitung und drei Lieder von Alkinoos für Orchester und Chor. Das beeindruckende Programm offenbart die intensive Auseinandersetzung des Künstlers mit der überlieferten Volksmusik Zyperns, mit der Musik der griechischen Antike, byzantinischer Musik als auch mit der abendländischen Musikkultur aus barocker Zeit bis hin in die Gegenwart.
Am Konzert waren die bekannte griechische Sopranistin Sonia Theodoridou, Yiorgos Kaloudis (Kretische Lyra, Perkussion), Linos Ioannidis (Lyrikvortrag) und Alkinoos Ioannidis (Gesang, Laute, Gitarre, Kontrabassflöte, Perkussion) beteiligt. Darüber hinaus wirkte das Orchester Camerata Europaea und der Ernst-Senff-Chor (Einstudierung Steffen Schubert) mit. Unter der dynamischen Leitung von Maria Makraki gelang eine meisterhafte Einbindung der Solisten und vor allem Yiorgos Kaloudis´ Interpretation an Cello, Laute und kretischer Lyra in das Orchesterensemble. Maria Makraki ist die Tochter des bekannten Augenarztes Michail Makrakis aus Heraklion, der Virtuose Yiorgos Kaloudis aus Rethymno, der zum festen Mitarbeiterstab von Alkinoos gehört, hat die Lyra seines Großvaters klanglich erweitert und das Publikum musikalisch zu den Berggipfeln und in die Hochebenen Kretas entführt. Dies sei erwähnt, da der Autor, obwohl er einen fremdländischen Nachnamen trägt, aus Kreta stammt.